Zwischen den Gemeinden Taufkirchen und Ottobrunn, vor den Toren Münchens, entsteht unsere Teststrecke. Sichtbares Zeichen ist dafür bislang allerdings nur das Baustellenschild. Seit dem ersten Spatenstich Anfang März wurde nicht viel Erde bewegt, dabei hatten wir Anfang des Jahres gehofft, dass wir im besten Fall zum Jahreswechsel schon die ersten unbemannten Testrunden fahren könnten.

Ursache für den (optischen) Stillstand sind – wie bei so vielen Projekten in diesem Jahr – vor allem die Lieferengpässe. Gerade auf dem Stahlmarkt herrscht bzgl. der von uns nachgefragten Güter große Volatilität. Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht und einzelne Umfänge der Fahrzeugfertigung nach vorne gezogen.

Und auch darüber hinaus waren wir nicht untätig. Tatsächlich entwickelt sich die Teststrecke weiter zu einem Urban Mobility Campus. Das hat maßgeblich mit unseren Partnern zu tun, die uns helfen, ein Schaufenster der Stadt der Zukunft zu entwerfen. Am Standort der Teststrecke siedeln sich gemeinsam mit OTTOBAHN Urban Beta, Panasonic, Ströer, SunOyster und VePa an, um Mobilität als integrierte, nachhaltige Lösung darzustellen.

      VePa steht für Vertical Parking und genau das bietet das Startup an: Smart vertikal gestapelt und per Paternoster beförderte PKW benötigen einfach viel weniger Fläche, die unnötigerweise den Boden versiegelt. Mehr Platz für wichtige Dinge! Die begrünten Parktürme haben einen um 98% geringeren CO2-Fußabdruck verglichen mit herkömmlichen Lösungen und sind stell auf- und abgebaut.

     Urban Beta ist der weltweit erste Anbieter eines On-Demand-Baukastensystems für Kohlenstoff-negative Gebäude (BetaPort genannt). Auf Holz basierend und entsprechend günstig erlaubt das patentierte und flexible System eine fortwährende Skalierung. Wer anbauen will, kann das einfach tun.

      OTTOBAHN setzt schon auf Solar-Power, SunOyster Systems tut das erst recht. Die Solar-Tracker des 2011 gegründeten Anbieters sind flexibel und folgen dem Stand der Sonne, was die Ausbeute pro Fläche spürbar erhöht.

      Ströer ist der führende Anbieter von Außenwerbung in Deutschland. Analog wie digital bereitet das Unternehmen Werbung auf, die das Stadtbild prägt. Aber nicht nur das, der MDAX-notierte Konzern ist inzwischen einer der größten Medienhäuser der Republik.

      Panasonic Industry Europe treibt industrielle Innovationen, Synergien und Automatisierung voran und bedient dabei eine breite Palette von Branchen, etwa Mobilität, Infrastruktur, Haus & Wohnen, Produktion & Logistik und Gesundheitswesen. Das Unternehmen entwirft mit Future Living Berlin z. B. ein eigenes intelligentes Stadtviertel und unsere Gondel steht schon nebenan auf dem Panasonic Campus München.

Minimal Viable Ecosystem: Die Musterstadt

Um all diese unterschiedlichen Konzepte, die sich aber wie Puzzle-Teile zu einer smarten Stadt zusammenfügen, abzubilden, wird aus unserer Teststrecke der Urban Mobility Campus. Hier entstehen Schnittstellen der Mobilität dank nachhaltiger Energie. Natürlich ist dieses Setup auch nochmals attraktiver für potenzielle Kunden, weil so auf einen Blick nachvollziehbar sein wird, wie lebenswertere, nachhaltige Städte in Zukunft aussehen und funktionieren könnten. Der Urban Mobility Campus wird also ein Testlabor. Analog zum “MVP”, dem Minimal Viable Product – ein auf Kernfunktionen reduzierter Prototyp– kann man hier vielleicht von einem MVE sprechen, einem Minimal Viable Ecosystem.

Wie das alles in etwa aussehen könnte, ist auf dieser kleinen Skizze zu sehen.

Damit dieser Campus entstehen kann, braucht es einen erfahrenen Projektsteuerer. MoTo GmbH, der schon unsere Teststrecke betreut, wird sich auch um die Ansiedlung unserer Partner kümmern. Mehr über MoTo erfahrt ihr hier.