laptop und lederhose

Vor exakt 20 Jahren – am 21. Januar 2002  – hielt der damalige bayerische Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber eine Rede, die vielleicht nicht in die Geschichtsbücher, aber sicher ins kollektive Gedächtnis eingegangenen ist. 

Er warb damals für eine Transrapid-Strecke, die von Siemens und ThyssenKrupp vorangetriebene Highspeed-Magnetschwebebahn. Dabei verglich er Münchens Infrastruktur mit der von anderen europäischen Metropolen. Quasi legendär wurde die Rede, weil sich Stoiber etwas verhaspelte bei der Darstellung und sein “train of thought”, sein Gedankengang, ein wenig entgleiste. Sein Herzensprojekt war es, den Münchener Hauptbahnhof mit dem Franz-Josef-Strauß-Flughafen zu verbinden, eine Strecke, für die die S-Bahn knapp 45 Minuten benötigt. 

Auch wenn die Rede recht holprig ausfiel: Jeder, der den Ritt schon mal gemacht, kann bis heute sein Anliegen nachvollziehen: Wenn der öffentliche Nahverkehr attraktiver werden soll, dann muss er komfortabler und schneller werden. Und 20 Jahre später sind wir nicht wirklich weiter gekommen.

Gibt es da nicht eine Lösung aus Obersendling?

Ob der Transrapid dafür der richtige Ansatz gewesen wäre, darüber lässt sich sicher trefflich streiten. Heute fährt er zwar, allerdings lediglich in Shanghai. Die in Deutschland geplanten Strecken kamen nicht zustande, das deutsche Know-how scheiterte an zu hohen Kosten. 

In der Sache hatte Stoiber Recht und wir denken, dass es eine gute, aus München stammende Alternative gibt. Mit der ottobahn werden Bahnhöfe nahezu überflüssig, weil die Passagiere jederzeit an jedem denkbaren Punkt entlang der Strecke ein- und aussteigen können. Größere Haltestationen im eigentlichen Sinne sind dann nur noch an neuralgischen Punkten wie etwa einem Flughafen oder einem Fußballstadion gedacht. Gerade Stoibers Aufhänger, für eine bessere Verknüpfung unterschiedlicher Verkehrsträger zu sorgen, ist sinnvoll.  ottobahns flinke Kabinen würden hier einen Mehrwert bieten in Sachen Komfort und im Vergleich zum Transrapid darüber hinaus auch mit Bezug auf Kosten und Ökobilanz.

Und an Stoibers Credo von „Laptop und Lederhose“ ist auch nichts auszusetzen – nur dass die Rechenleistung eines Laptops inzwischen in der Lederhosentasche Platz findet. Die ottobahn wird bequem per App gerufen werden und der Algorithmus berechnet im Anschluss stets die schnellste Verbindung.  Und auch das Einchecken in der Gondel wäre ein Kinderspiel. Damit beginnt dann der Urlaub nicht wie in Stoibers Rede am Hauptbahnhof, sondern bereits zu Hause. Den Koffer befördert die ottobahn natürlich gleich bis zum Check-in-Schalter..